Kennen Sie das? Manchmal sieht man den Baum vor lauter Wald nicht, oder den Wald vor lauter Bäumen? In meinem Logo befinden sich zwei Linien. Diese beiden Linien stehen in Bezug oder in Beziehung zueinander, sie interagieren und bilden dabei den Grundriss eines Baumes. Gemeinsam ein neues Ganzes zu Bilden, etwas zu schaffen, dass sich verändern darf, das bedeutet für mich Psychotherapie. Vielleicht ist es ein Baum, der wachsen kann, vielleicht braucht er eine Stütze? Oder Wurzeln? Oder Wind, damit seine Blätter rascheln können?
Psychotherapie stellt für mich – ähnlich wie die Linien in meinem Logo – einen immer wiederkehrenden Prozess, des sich aufeinander Beziehens dar. Leben ist Interaktion, sich selbst im „Du“erkennen, sich aufeinander beziehen. Und über diesen Bezug, dennoch wiederum eigenständig zu sein und weiter wachsen können.
Psychotherapeutin zu werden nimmt eine lange Zeit der Ausbildung und Reflexion in Anspruch. Auf meinem Weg konnte ich viel Förderliches und manches Forderndes für mich mitnehmen, um letztendlich zu erkennen, dass ich schon „sehr lange“ Psychotherapeutin bin. Eine frühe Erkenntnis war, dass ich die Erfahrung machen durfte, dass man oft auch ein Stück weit jener Mensch wird oder ist, den andere in uns sehen. „Danke liebe Oma, dass du meine Sanftheit und mein Wohlwollen entdeckt und gefördert hast“.
In meinem ersten und letzten Kletterkurs habe ich die Erfahrung mitgenommen, dass ich sehr gut stützen und sichern kann, dass Singen gegen Angst hilft und dass ich mich mehr auf das fokussieren darf, was ich eigentlich will: Andere Menschen zu sehen, wie sie wirklich sind und das Beste aus Ihnen rauszuholen. Dieses Erlebnis war ein markantes, vielleicht ausschlaggebend, aber eben nur einer meiner Gründe. Aber es beschreibt sehr gut meinen Weg hierher.
Nach der Matura war ich fast 10 Jahre im wirtschaftlichen Bereich in den Bereichen Vertrieb, strategisches und operatives Marketing, Public Relations, Personalsuche- und auswahl unterwegs. Eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Nach wie vor macht es Spaß mich mit wirtschaftlichen Fragestellungen auseinanderzusetzen. Ich hab ein Zeitchen gebraucht, bis ich mich mehr und mehr gewagt habe mich auf meine eigentlichen Stärken zu fokussieren und mehr und mehr in den klinischen Bereich und da in die Psychotherapie hineinzuwachsen.
Und wie so oft, schließt sich für mich nichts aus. Wirtschaft kann gut mit Klinik, genauso wie Verstand mit Herz!