Praxis
Impressionen aus der Praxis
Beim Heilpädagogischen Voltigieren und Reiten handelt es sich um eine ressourcenorientierte Förderung und ein prozessorientiertes Begleiten von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Hilfe eines Therapiepferdes. Abgestimmt auf die Bedürfnisse, Ressourcen und Fähigkeiten des Klienten werden psychologische, psychotherapeutische, rehabilitative und soziointegrative Maßnahmen mit Hilfe des Pferdes umgesetzt.
Bei dieser ganzheitlichen Therapieform wird eine positive Beeinflussung des Befindens, des Sozialverhaltens und der Persönlichkeitsentwicklung angestrebt. Das Bewegt- und Getragenwerden auf dem Pferderücken und die Gestaltung der Beziehung zum Therapiepferd und zum Therapeuten unterstützen die Klienten in der Auseinandersetzung mit ihren individuellen Schwierigkeiten.
Das Therapiepferd
„Das Pferd akzeptiert den Menschen so wie er ist und reagiert authentisch!“
Als Therapiepferde eignen sich Pferde, die ein ruhiges Wesen haben und interessiert daran sind, mit Menschen in Kontakt zu treten. Ein Therapiepferd kann nur dann seine Aufgaben als solches erfüllen, wenn es körperlich und psychisch gesund und ausgewachsen ist. Es wird in seiner Ausbildung auf seinen Aufgabenbereich sorgfältig vorbereitet, verfügt über eine solide Grunderziehung und wird gezielt in seiner Persönlichkeit gefördert. Die Gesundheit des Pferdes, sowohl körperlich als auch psychisch, ist abhängig vom Leben in Gruppen mit Artgenossen und einem Menschen, der es verantwortungsvoll versorgt.
Camilla – die große Ruhige
Camilla ist 2007 ganz plötzlich und unerwartet in mein Leben gekommen. Eigentlich wollte ich „nur so mal“ Pferde anschauen, um ein bisschen Geläufigkeit in der Exterieurbeurteilung (so sagt man dass, wenn man versucht das Äußere eines Pferdes zu beurteilen) zu bekommen. Mir schien das wichtig, denn immerhin hatte ich schon vor mir ein Pferd zu kaufen, aber halt noch nicht jetzt. Ich wollte einfach mal ein bisschen üben, wie das so ist auf einen Hof zu fahren und Pferde probezureiten, zu beobachten usw. So der Plan!
Ich denke Camilla hat sich mich ausgesucht. Davon bin ich mittlerweile überzeugt. Da spielte keine Rolle, dass ich mir als kleines Kind immer einen großen zierlichen braunen Hengst vorgestellt hatte. Ihr jedenfalls wars egal. Aber wies so ist, manchmal ereilt dich die Liebe auf schier unerklärlichen Wegen.
Die große Sanfte überzeugt mit ihrer freundlichen und feinfühligen Art und lässt Kinder- und Erwachsenenherzen dahin schmelzen. Camilla bewahrt in vielen Situationen einen kühlen Kopf und ist eine verlässliche Partnerin in allen Lebenslagen. Oft übernimmt sie eine sehr tragende und aufnehmende Rolle; KlientInnen fühlen sich bei ihr sehr wohl und geborgen. Dennoch ist sie ein sehr sensibles Pferd, dass viel aufzeigt und mir in der Therapie viel Information über meine KlientInnen gibt.
Ablauf und Zielgruppe
Heilpädagogisches Voltigieren und Reiten darf nur von Personen durchgeführt werden, die über eine abgeschlossene Ausbildung des Kuratoriums für Therapeutisches Reiten verfügen. HPV/R kann je nach Bedarf und Beeinträchtigung des Klienten in Form von Einzelarbeit (ca. 1/2 Std.) oder Gruppenvoltigieren (ca. 1 Std.) durchgeführt werden. Die ideale Größe einer Gruppe beträgt 4-6 Kinder.
Heilpädagogisches Voltigieren und Reiten richtet sich speziell nach den individuellen Bedürfnissen der Klienten. Als ganzheitliche Therapieform umfasst sie ein breites Spektrum an Indikationen. Ich arbeite hauptsächlich mit Kindern und Jugendlichen mit Schwierigkeiten auf folgenden Bereichen:
- Verhaltensauffälligkeiten
- Teilleistungs- und Lernschwächen
- Wahrnehmungs- und Sprachstörungen
- Probleme im emotionalen und sozialen Bereich
- Psychiatrische Erkrankungen
Nächste Schritte
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